von Albert Camus
Regie: Ute Bansemir
Premiere: 6.5.2011
In „Die Gerechten“ erschafft Albert Camus Figuren, die eine unglaubliche Sehnsucht in sich tragen, nicht mehr zu debattieren, nicht mehr zu zögern, nichts mehr zu relativieren, keine Angst mehr zu haben oder falsche Rücksicht zu nehmen. Sie wollen eine Entscheidung mit allen Konsequenzen treffen, ohne Rückversicherung.
Heute liegt der Reiz von „Die Gerechten“ in dieser historischen Differenz: Der terroristische Wille zum „Alles oder Nichts“ entfaltet seine Kraft gerade angesichts einer Momentaufnahme, nach der jede herbeigesehnte Zukunft zu zerfließen droht. Was ist, wenn ein paar Jugendliche mit einer Welt nichts mehr zu tun haben wollen, die sich im allgemeinen Konsens von Kompromiss zu Kompromiss hangelt, die undurchsichtige Entscheidungen im demokratischen Kostüm fällt. Diese Terroristen üben in ihrer Absolutheit und Hybris eine seltsame Art von Bewunderung und Faszination aus.
Aber welchen Preis bezahlen sie dafür? Stirbt mit dem Sprung ins Absolute nicht das Unverwechselbare des Einzelnen? Löscht der Gruppendruck der Terrororganisation nicht den Menschen aus, und funktioniert ihn zur Kampfmaschine um?
mit: Lars Becker, Hadi El-Harake, Bastian Korff, Iuliu Nicolita, Ewgenija Weiß
Regie: Ute Bansemir
Bühne: Jonathan Rosenbauer/Katja Quinkler
Kostüm: Katja Quinkler
Fotos: Seweryn Zelazny
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