von Jonas Hassen Khemiri
Regie: Ute Bansemir
Premiere: 9.10.14
„Ute Bansemir hat ,Ich rufe meine Brüder' an der sich als Bühne für postmigrantische Themen definierende ,theaterperipherie' inszeniert und damit die im Frühjahr zur Biennale in Wiesbaden [...] gezeigte schwedische Urfassung mit Leichtigkeit hinter sich gelassen. Dass diese wörtlich zu nehmende Leichtigkeit vor allem dem Spiel von Hadi Khanyanpour [sic!] ist, wird Kenner des [...] Ensembles kaum überraschen. Der 1982 in Teheren geborene Sohn iranischer Flüchtlinge [...] ist ein Glücksfall für das Ensemble, aber auch für die gesamte Theaterszene der Stadt. [...] Trotz dieser Präsenz sind seine Partner auf der Bühne weit mehr als nur Stichwortgeber: urwüchsig und kantig Silvana Morabito [...], lebhaft und schräg Alireza Zainal Zadeh als Kumpel Shavi und erfrischend Kathleen Witt“.
Strandgut, November 2014
„Verspielt und zugleich klar in der Form ist das Stück, die Regie folgt ihm darin.“
„Getragen wird der Abend wesentlich von Hadi Khanjanpour als Amor. Er erzählt in einem ruhigen Gestus, den inneren Aufruhr lässt er ohne Pathos spüren. Amor ruft seine „Brüder“, wenn sie antworten, tun sich mit wenig äußerem Aufwand Kleinkosmen auf. Gewitzt spielen sie allesamt, komödiantisch ohne Kracher.“
„Ein Theater von üppiger Kargheit ist das. [...]. Keine Wünsche offen.“
Frankfurter Rundschau, 11.10.14
„Diesen Amor spielt Hadi Khanjanpour so eindringlich, angespannt und gleichzeitig locker, dass man 100 pausenlose Minuten mit ihm hin und her geworfen wird, als stecke man in seiner Haut. Ein wenig zumindest. Was im Text angelegt ist, holt die junge Regisseurin Ute Bansemir, die nun mit Khanjanpour das Theater von Alexander Brill übernommen hat, funkelnd in der Düsternis der Bühne hervor“.
„Bei der Theaterbiennale in Wiesbaden war im Juni die schwedische Uraufführungsproduktion von Khemiris Stück zu sehen, eine eher laue Angelegenheit. Das neue Führungsduo von Theaterperipherie arbeitet sich bis zum Kern von ,Ich rufe meine Brüder' vor. Das ist wild und packend, der Ruf hallt nach. Ein guter Einstand.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.10.14